Loslassen! - 2. Blogeintrag
Ende Juni
Loslassen!
Der Übergang vom beruflichen Alltag zum grossen Freiraum eines Bildungsurlaubs hatte es in sich: Ich bin mir vorgekommen wie beim sogenannten ‚Flying-Fox‘. Im Hochseilgarten in Kerenzerberg (GL), gibt es den ‚Flying-Fox‘, eine Art Seilrutsche. Gut angeseilt, mit Schutzhelm ausgerüstet, mit viel Mut und mit einem mulmigen Gefühl im Bauch rennt man auf den Abgrund zu und lässt einfach los. Der Boden unter den Füssen schwindet und man flitzt über eine tiefe Schlucht in luftiger Höhe bis zum gegenüberliegenden Hang. Voraussetzung dieser Erfahrung ist das Loslassen-Können.
„Wer loslässt, wird nicht ärmer. Im Gegenteil: Er bekommt die Hände frei für etwas Neues“ schreibt Jürgen Werth. Das Loslassen aller pfarramtlichen Verantwortlichkeiten war für mich so eine Vertrauens-Übung. Ich sagte mir: Es ist doch alles bestens aufgegleist und in guten Händen. Du darfst das Bisherige loslassen und dich nun innerlich für Neues frei machen!
Bei den geistlichen Übungen, welche mich durch den Bildungsurlaub begleiten, übe ich mich ganz bewusst im Loslassen meiner Erwartungen, wie alles sein müsste und lege Gegenwart und Zukunft in die Hände dessen, der mich auffängt und hält. Es gibt dabei ein Gebet aus der ignatianischen Spiritualität, das mich täglich in die Meditation führt und dabei unterstützt:
Mein Herr und mein Gott, Du allein weisst,
wie mein Leben durch alles Scheitern hindurch gelingen kann.
Lehre mich, Dein Angesicht zu suchen, und dem Geheimnis innezuwerden,
dass ich nach deinem Bild geschaffen bin.
Du allein weisst, was meiner Menschwerdung dient
und wie Dein Wirken an mir offenbar werden soll.
Schenke mir ein grossmütiges Herz,
dass ich meinen Weg gehe
in Treue zu Dir:
in Gesundheit und Krankheit,
in Reichtum und Armut,
bei Anerkennung und Ablehnung,
in einem langen oder kurzen Leben.
Verfüge über mich nach Deinem Willen,
damit ich mehr und mehr zu dem Bild und Gleichnis werde,
das Du Dir von mir gemacht hast
zur Verherrlichung Deines heiligen Namens.
Amen.
Vom Herzen wünsche ich dir den nötigen Mut und eine gute Portion Gottvertrauen, um dich zu lösen von dem, was dich im Alltag belastet und blockiert. Wie oft sind es doch die eigenen Ansprüche und Illusionen, mit denen wir das eigene Leben belasten. Vielleicht ist das obige Gebet auch für dich auf dem Weg des Loslassens hilfreich?
Bhüet di Gott,
Mark
Loslassen!
Der Übergang vom beruflichen Alltag zum grossen Freiraum eines Bildungsurlaubs hatte es in sich: Ich bin mir vorgekommen wie beim sogenannten ‚Flying-Fox‘. Im Hochseilgarten in Kerenzerberg (GL), gibt es den ‚Flying-Fox‘, eine Art Seilrutsche. Gut angeseilt, mit Schutzhelm ausgerüstet, mit viel Mut und mit einem mulmigen Gefühl im Bauch rennt man auf den Abgrund zu und lässt einfach los. Der Boden unter den Füssen schwindet und man flitzt über eine tiefe Schlucht in luftiger Höhe bis zum gegenüberliegenden Hang. Voraussetzung dieser Erfahrung ist das Loslassen-Können.
„Wer loslässt, wird nicht ärmer. Im Gegenteil: Er bekommt die Hände frei für etwas Neues“ schreibt Jürgen Werth. Das Loslassen aller pfarramtlichen Verantwortlichkeiten war für mich so eine Vertrauens-Übung. Ich sagte mir: Es ist doch alles bestens aufgegleist und in guten Händen. Du darfst das Bisherige loslassen und dich nun innerlich für Neues frei machen!
Bei den geistlichen Übungen, welche mich durch den Bildungsurlaub begleiten, übe ich mich ganz bewusst im Loslassen meiner Erwartungen, wie alles sein müsste und lege Gegenwart und Zukunft in die Hände dessen, der mich auffängt und hält. Es gibt dabei ein Gebet aus der ignatianischen Spiritualität, das mich täglich in die Meditation führt und dabei unterstützt:
Mein Herr und mein Gott, Du allein weisst,
wie mein Leben durch alles Scheitern hindurch gelingen kann.
Lehre mich, Dein Angesicht zu suchen, und dem Geheimnis innezuwerden,
dass ich nach deinem Bild geschaffen bin.
Du allein weisst, was meiner Menschwerdung dient
und wie Dein Wirken an mir offenbar werden soll.
Schenke mir ein grossmütiges Herz,
dass ich meinen Weg gehe
in Treue zu Dir:
in Gesundheit und Krankheit,
in Reichtum und Armut,
bei Anerkennung und Ablehnung,
in einem langen oder kurzen Leben.
Verfüge über mich nach Deinem Willen,
damit ich mehr und mehr zu dem Bild und Gleichnis werde,
das Du Dir von mir gemacht hast
zur Verherrlichung Deines heiligen Namens.
Amen.
Vom Herzen wünsche ich dir den nötigen Mut und eine gute Portion Gottvertrauen, um dich zu lösen von dem, was dich im Alltag belastet und blockiert. Wie oft sind es doch die eigenen Ansprüche und Illusionen, mit denen wir das eigene Leben belasten. Vielleicht ist das obige Gebet auch für dich auf dem Weg des Loslassens hilfreich?
Bhüet di Gott,
Mark
Reformierte Kirchgemeinde Flawil