Du bist ein wirklicher Stinkfisch!
Konf-Blocktage in Basel zum Thema "Mehr Freundschaft braucht die Welt"
Melanie Muhmenthaler,
Vom 30 April bis 2. Mai fand das diesjährige „Konf-Weekend“ in Basel statt.
Mit 20 aufgestellten Jugendlichen startete am Donnerstag Mittag die Fahrt nach Basel.
Nachdem die Zimmer in der Jugendherberge bezogen und die Hausregeln bekannt waren ging‘s schon los, um vor dem Regen noch die Innerstadt zu erkunden.
In einer Fotoschnitzeljagd mussten die Jugendlichen verschiedene Wahrzeichen von Basel finden und ein originelles Foto davon schiessen. Was ist ein „Baslerdyybli“ und wo findet sich einer der Basiliskbrunnen und warum und wo befinden sich am Münster Elephanten?
Die Gruppe mit den witzigsten Fotos wurde von den beiden Juroren Steven und Joel in einem systematischen Punkteverfahren erkoren und am Ende des Abends winkte ein süsser Preis.
Doch vor dem Süssen gab‘s Abendessen für die ganze Gruppe im „Papa Joe’s“, einem Restaurant mit amerikanischen Spezialitäten in karibischem Ambiente.
Der sehnsüchtig erwartete Abendverkauf nach dem Znacht fiel leider dem Vortag des 1. Mai-Feiertags zum Opfer. Die Jugendlichen haben die abendliche Stadt dennoch genossen.
Tags darauf erwarteten uns frühmorgens um 9h zwei Mitarbeiterinnen der Mission 21. Sie arbeiteten mit der Gruppe zum Thema „Mehr Freundschaft braucht die Welt“.
Was heisst Freundschaft? Vertrauen, Familie, Zusammenhalt, waren sich die Jugendlichen sich einig.
Doch was heisst es Freundschaften mit Menschen aus anderen Kulturen zu pflegen? Das erläuterte anschaulich die Leiterin, die mehrere Jahre in Kamerun lebte. Um einander zu verstehen und zu Freund_innen zu werden braucht es nicht nur eine gemeinsame Sprache, auch Wissen um Gepflogenheiten und Bräuche sind wichtig. Zum Beispiel, dass in Kamerun etwas mit der linken Hand zu geben eine Beleidigung ist. Oder dass „sie ist ein echter Stinkfisch“ ein Kompliment ist und kein Affront. Stinkfisch ist nämlich eine kamerunische Delikatesse.
In welchen Ländern arbeitet die Mission 21 eigentlich? Hier war das geographische Wissen der Konfirmandinnen und Konfirmanden gefragt. Gemeinsam haben sie alle markierten Länder auf der Weltkarte identifizieren können.
Eine Führung durch das Haus, verschiedenen Gegenstände wie afrikanische Masken, Trommeln, indonesische Fächer, Messer der Massai und Schmuck für Könige und Königinnen, sowie ein Film aus einer Partnergemeinde in Afrika rundeten den interessanten Morgen rund ums Thema Freundschaft weltweit ab.
Nach dem Mittagessen spazierte die Gruppe durch den strömenden Regen ins nahe jüdische Museum.
Eine Studentin führte mit grossem Wissen und Differenziertheit in die jüdische Kultur ein. Sie erklärte die jüdischen Bräuche zur Geburt und die Bar/Bat Mizwa (die jüdische „Konfirmation“), sie zeigte verschiedene Sabbatleuchter und erklärte Gottesdienstbräuche und führte zum Schluss durch die Sonderausstellung zum Thema „Gesucht und Gefunden“ rund um jüdische Hochzeit.
Wie es den Jugendlichen wohl gefallen würde, wenn die Eltern das Rendez-vous mit einem möglichen Partner organisieren? Oder an das erste Treffen mit der Angebeteten mitkommen?
Nach so viel Informationen brauchten alle etwas freie Zeit. Wegen des vielen Regens fiel der geplante Ausflug in die Grün 80 leider aus.
Ein Alternativprogramm war aber schnell gefunden und so verbrachten wir einen gemütlichen Abend beim Bowling.
Am nächsten Morgen standen alle trotz der frühen Morgenstunde wieder bereit, damit wir um 9 Uhr am Treffpunkt bei der Theodorskirche standen für einen „sozialen Stadtrundgang“.
Rolf M. war von 2003 bis 2009 obdachlos, nachdem er einen Unfall hatte und seine Stelle als Chemielaborant verloren hatte, wie er berichtete. Dank dem Verein Surprise hat er nun wieder festen Boden unter den Füssen und ein Dach über dem Kopf. Er übernimmt seit einiger Zeit Führungen des „sozialen Stadtrundgangs“ durch Basel.
Seine Erkenntnis ist: Es kann jeden und jede treffen!
Und seine Erfahrung als Obdachloser fasst er so zusammen: Denken ist schwer, darum urteilen so viele Menschen zuerst.
Das Gefühl des nicht Gewolltwerdens und des Verurteiltwerdens zeigt sich immer wieder beim Rundgang durch das Kleinbasel vorbei an einem Park, ein Treffpunkt für Menschen ohne Wohnung, wo die Stadt weder einen Unterstand als Schutz vor Regen noch öffentliche Gratistoiletten zulässt; vor der Notschlafstelle, wo vieles möglich ist, nur nicht schlafen, wie Rolf erzählt. Zu laut und zu unruhig wird es, wenn die Zimmer voller Menschen sind, die nicht wissen wohin und ihre Sorgen z.T. mit Alkohol und Drogen zu bewältigen suchen.
Von der Notschlafstelle geht’s zur Gassenküche und dem Caritas-Kleiderladen. 150 Mahlzeiten, 90 Sitzplätze und irgendwie klappts.
Das Heilsarmee-Männerheim direkt am Rhein und das Diakonische Werk „Elim“ bieten weitere Anlaufmöglichkeiten für Obdachlose und Drogensüchtige. Und hier endete dann auch der etwas andere Stadtrundgang durch einige von Basels Sozialinstitutionen.
Auch das Konf-Wochenende neigte sich dem Ende zu. Nach so viel harter Realität brauchte es noch etwas Freizeit und die Möglichkeit das ein oder andere Souvenir zu kaufen.
Müde und erschöpft von der Stadt mit den vielen Trams und Menschen, aber fröhlich und mit vielen neuen Eindrücken kam die Gruppe am Samstagnachmittag wieder in Flawil an.
Ein herzliches Dankeschön gilt beiden Mitleitern Joel Hampton und Steven Waldmann!
Am 31. Mai 2015 werden in der Kirche Feld konfirmiert:
Patricia Abderhalden, Leandro Baumann, Yaél Baumann, Anja Dürr, Linda Eigenmann, Sandro Frauenknecht, Fabio Frei, Sandro Huber, Fabio Imper, Sarina Käser, Joséphine Mignaval, Desirée Renold, Paula Rüegg, Larissa Suter, Damian Sutter, Philippe Wild, Michelle Wohlwend
Am 7. Juni 2015 werden in Niederwil konfirmiert:
Lukas Bernhardsgrütter, Patrizia Romer, Luca Stricker
Mit 20 aufgestellten Jugendlichen startete am Donnerstag Mittag die Fahrt nach Basel.
Nachdem die Zimmer in der Jugendherberge bezogen und die Hausregeln bekannt waren ging‘s schon los, um vor dem Regen noch die Innerstadt zu erkunden.
In einer Fotoschnitzeljagd mussten die Jugendlichen verschiedene Wahrzeichen von Basel finden und ein originelles Foto davon schiessen. Was ist ein „Baslerdyybli“ und wo findet sich einer der Basiliskbrunnen und warum und wo befinden sich am Münster Elephanten?
Die Gruppe mit den witzigsten Fotos wurde von den beiden Juroren Steven und Joel in einem systematischen Punkteverfahren erkoren und am Ende des Abends winkte ein süsser Preis.
Doch vor dem Süssen gab‘s Abendessen für die ganze Gruppe im „Papa Joe’s“, einem Restaurant mit amerikanischen Spezialitäten in karibischem Ambiente.
Der sehnsüchtig erwartete Abendverkauf nach dem Znacht fiel leider dem Vortag des 1. Mai-Feiertags zum Opfer. Die Jugendlichen haben die abendliche Stadt dennoch genossen.
Tags darauf erwarteten uns frühmorgens um 9h zwei Mitarbeiterinnen der Mission 21. Sie arbeiteten mit der Gruppe zum Thema „Mehr Freundschaft braucht die Welt“.
Was heisst Freundschaft? Vertrauen, Familie, Zusammenhalt, waren sich die Jugendlichen sich einig.
Doch was heisst es Freundschaften mit Menschen aus anderen Kulturen zu pflegen? Das erläuterte anschaulich die Leiterin, die mehrere Jahre in Kamerun lebte. Um einander zu verstehen und zu Freund_innen zu werden braucht es nicht nur eine gemeinsame Sprache, auch Wissen um Gepflogenheiten und Bräuche sind wichtig. Zum Beispiel, dass in Kamerun etwas mit der linken Hand zu geben eine Beleidigung ist. Oder dass „sie ist ein echter Stinkfisch“ ein Kompliment ist und kein Affront. Stinkfisch ist nämlich eine kamerunische Delikatesse.
In welchen Ländern arbeitet die Mission 21 eigentlich? Hier war das geographische Wissen der Konfirmandinnen und Konfirmanden gefragt. Gemeinsam haben sie alle markierten Länder auf der Weltkarte identifizieren können.
Eine Führung durch das Haus, verschiedenen Gegenstände wie afrikanische Masken, Trommeln, indonesische Fächer, Messer der Massai und Schmuck für Könige und Königinnen, sowie ein Film aus einer Partnergemeinde in Afrika rundeten den interessanten Morgen rund ums Thema Freundschaft weltweit ab.
Nach dem Mittagessen spazierte die Gruppe durch den strömenden Regen ins nahe jüdische Museum.
Eine Studentin führte mit grossem Wissen und Differenziertheit in die jüdische Kultur ein. Sie erklärte die jüdischen Bräuche zur Geburt und die Bar/Bat Mizwa (die jüdische „Konfirmation“), sie zeigte verschiedene Sabbatleuchter und erklärte Gottesdienstbräuche und führte zum Schluss durch die Sonderausstellung zum Thema „Gesucht und Gefunden“ rund um jüdische Hochzeit.
Wie es den Jugendlichen wohl gefallen würde, wenn die Eltern das Rendez-vous mit einem möglichen Partner organisieren? Oder an das erste Treffen mit der Angebeteten mitkommen?
Nach so viel Informationen brauchten alle etwas freie Zeit. Wegen des vielen Regens fiel der geplante Ausflug in die Grün 80 leider aus.
Ein Alternativprogramm war aber schnell gefunden und so verbrachten wir einen gemütlichen Abend beim Bowling.
Am nächsten Morgen standen alle trotz der frühen Morgenstunde wieder bereit, damit wir um 9 Uhr am Treffpunkt bei der Theodorskirche standen für einen „sozialen Stadtrundgang“.
Rolf M. war von 2003 bis 2009 obdachlos, nachdem er einen Unfall hatte und seine Stelle als Chemielaborant verloren hatte, wie er berichtete. Dank dem Verein Surprise hat er nun wieder festen Boden unter den Füssen und ein Dach über dem Kopf. Er übernimmt seit einiger Zeit Führungen des „sozialen Stadtrundgangs“ durch Basel.
Seine Erkenntnis ist: Es kann jeden und jede treffen!
Und seine Erfahrung als Obdachloser fasst er so zusammen: Denken ist schwer, darum urteilen so viele Menschen zuerst.
Das Gefühl des nicht Gewolltwerdens und des Verurteiltwerdens zeigt sich immer wieder beim Rundgang durch das Kleinbasel vorbei an einem Park, ein Treffpunkt für Menschen ohne Wohnung, wo die Stadt weder einen Unterstand als Schutz vor Regen noch öffentliche Gratistoiletten zulässt; vor der Notschlafstelle, wo vieles möglich ist, nur nicht schlafen, wie Rolf erzählt. Zu laut und zu unruhig wird es, wenn die Zimmer voller Menschen sind, die nicht wissen wohin und ihre Sorgen z.T. mit Alkohol und Drogen zu bewältigen suchen.
Von der Notschlafstelle geht’s zur Gassenküche und dem Caritas-Kleiderladen. 150 Mahlzeiten, 90 Sitzplätze und irgendwie klappts.
Das Heilsarmee-Männerheim direkt am Rhein und das Diakonische Werk „Elim“ bieten weitere Anlaufmöglichkeiten für Obdachlose und Drogensüchtige. Und hier endete dann auch der etwas andere Stadtrundgang durch einige von Basels Sozialinstitutionen.
Auch das Konf-Wochenende neigte sich dem Ende zu. Nach so viel harter Realität brauchte es noch etwas Freizeit und die Möglichkeit das ein oder andere Souvenir zu kaufen.
Müde und erschöpft von der Stadt mit den vielen Trams und Menschen, aber fröhlich und mit vielen neuen Eindrücken kam die Gruppe am Samstagnachmittag wieder in Flawil an.
Ein herzliches Dankeschön gilt beiden Mitleitern Joel Hampton und Steven Waldmann!
Am 31. Mai 2015 werden in der Kirche Feld konfirmiert:
Patricia Abderhalden, Leandro Baumann, Yaél Baumann, Anja Dürr, Linda Eigenmann, Sandro Frauenknecht, Fabio Frei, Sandro Huber, Fabio Imper, Sarina Käser, Joséphine Mignaval, Desirée Renold, Paula Rüegg, Larissa Suter, Damian Sutter, Philippe Wild, Michelle Wohlwend
Am 7. Juni 2015 werden in Niederwil konfirmiert:
Lukas Bernhardsgrütter, Patrizia Romer, Luca Stricker